Tanzen – ein Urbedürfnis des Menschen

Tanzschulen, Tanzvereine und Tanzevents erfreuen sich heute großer Beliebtheit. Für viele Menschen ist das Tanzen zu einem gesunden Ausgleich zu Arbeit und Alltag geworden. Was für manche Radfahren, Laufen, Reiten oder Schwimmen ist, das ist für die anderen eben Tanzen. Denn Tanzen ist ziemlich anstrengend und erfordert ein wenig Geschick und Ausdauer. Tanzen ist dabei keineswegs eine Erscheinung der Moderne, sondern kann schon auf die früheste Menschheitsgeschichte zurückdatiert werden. Warum tanzen Menschen? Es scheint, als wäre das Tanzen ein Grundbedürfnis des Menschen, eine Form des Ausdrucks.

Geschichte des Tanzes

Die frühesten Zeugnisse des Tanzes sind Höhlenmalereien, die zwischen dem fünften und zweiten Jahrtausend vor Christus in Indien entstanden sind. Im Ägypten der Pharaonen wurden Tänze für rituelle Anlässe und Zeremonien praktiziert, die dem Gott Osiris gewidmet wurden. Diese Tänze wurden von professionellen Tänzern ausgeführt, da die Bewegungsabfolgen äußerst anspruchsvoll waren. Literarische Erwähnung findet der Tanz auch im antiken Griechenland, besonders in den Dramen und Komödien. Terpsichore ist eine der neun Musen und steht für den Tanz und die Chorlyrik.

Aus dem Mittelalter gibt es nur wenige schriftliche Überlieferungen von Tänzen. Daher kann auch nicht genau beschrieben werden, ob und wie die Menschen dort getanzt haben. Bekannt ist nur, dass in den Burgen und an den Höfen der Adligen Tänzer engagiert waren, die ihre Kunst jedoch meist nur praktisch weitergaben. Erst ab der Frührenaissance etablierten sich professionelle Tanzmeister, die Choreografien erstellten und diese schriftlich festhielten. Ab dem 16. Jahrhundert verbreiteten sich Tänze auch über viele Länder, besonders durch die Oberschicht. Doch auch in der Unterschicht wurde schon immer getanzt, bei Festen, Feiern und Feiertagen. Nur Überlieferungen sind oft nicht vorhanden. Erst mit der Renaissance und dem Barock wurde der Tanz der einfachen Leute auch von Schriftstellern und Malern festgehalten. Besonders im 19. Und 20. Jahrhundert wurden viele neue Tänze entwickelt, die fast jedem bekannt sind, von Tango bis Walzer.